Tonformate
M P3
Das vom Fraunhofer Institut entwickelte MP3-For-
mat ist wohl das bekannteste von allen. Es hatte
in der Vergangenheit durchaus seine Berechti-
gung. Als Festplatten noch klein und teuer waren
und Internetverbindungen langsam, war es die
richtige Überlegung, Musik so weit zu komprimie-
ren, dass man möglichst viele Stücke archivieren
und gegebenenfalls über das Internet verschicken
konnte. Der einzige Vorteil von MP3 ist nämlich
die geringe Dateigröße. Das ist heutzutage nicht
mehr so relevant, da Massenspeicher noch nie so
günstig waren. Heute sollten wir doch eher auf
Klangqualität achten, und in dieser Beziehung ist
die destruktive Kompression, die MP3 verwendet,
nicht erwünscht. Ganz ausblenden kann man MP3
allerdings schon wegen der hohen Verbreitung
(noch) nicht.
FLAC
Der „Free Lossless Audio Codec“ ist derzeit rich-
tig im Kommen. Dieser Codec setzt zur Reduzie-
rung der Datenmenge nur Redundanzreduktionen
ein, optimiert also den Code so, dass er weniger
Speicher benötigt. Vorteil: Die Musikdaten können
zu 100 Prozent wieder rekonstruiert werden, es
gehen keine Daten verloren und die Musik kann
sich voll entfalten. In FLAC fließt nebenher noch
mehr Hirnschmalz ein, denn über die Jahre wurde
er so optimiert, dass die Dekompression nur sehr
wenig Rechenleistung abverlangt. Nachteile muss
es natürlich auch geben: Die entstehenden Da-
teien sind recht groß. Ein durchschnittliches Lied
von CD beispielsweise ist nach der Kompression
nur ungefähr 30 Prozent kleiner als vorher. Stellt
man sich vor, dass ein 96-kHz-Album locker 1 GB
groß sein kann, ist die ersparte Datenmenge im-
merhin 300 MB. Und dafür lohnt es sich ja doch.
FLAC unterstützt übrigens Abtastraten bis 192
kHz in 24 Bit und sogenannte Metadaten, also in
der Datei abgelegte Informationen über Interpret,
den Namen des Albums oder auch das Genre.
W AV/AIFF
WAV und AIFF sind Containerformate für Audio-
dateien in ihrer reinsten Form. In dem Container
stecken tatsächlich die Abtastwerte des Audiosi-
gnals, unkomprimiert und unverfälscht. Die Regel
ist relativ einfach: Auf dem PC nutzen die Leute
hauptsächlich WAV, auf dem Mac AIFF. Letz-
teres unterstützt nativ Metadaten, was für die
Archivierung sehr vorteilhaft ist. Diese Dateien
sind natürlich sehr groß, aber in besserer Form
bekommt man seine Musik nicht auf Festplatte.
Hörtests haben gezeigt, dass beide klanglich noch
eine Spur besser sind als FLAC und Apple Loss-
less, obwohl die ja verlustfrei komprimieren. Auch
ist beiden Formaten gemein, dass sie hohe Sam-
plingfrequenzen unterstützen.
W MA/Lossless
Windows Media Audio ist Microsofts Kompres-
sionsstandard für Musikdateien. W MA ist dem
MP3-Format sehr ähnlich, setzt auch auf das
Weglassen psychoakustisch wenig oder gar nicht
wahrnehmbarer Ereignisse, um Datenrate zu spa-
ren. Die Lossless-Variante, das sagt der Name ja
schon, arbeitet nun wieder in Anlehnung an FLAC
verlustfrei. Obwohl es so viele PCs gibt, findet das
Format recht wenig Unterstützung. Ab und an fin-
det man es in Downloadportalen als alternatives
Tonformat zu FLAC, doch in meinen Augen ist
die Unsicherheit, ob das eigene HiFi-Gerät etwas
damit anfangen kann, zu groß. Der Codec unter-
stützt bis zu 24 Bit/96 kHz.
AAC
Dieses Kürzel steht für „Advanced Audio Coding“,
was bedeuten soll, dass es ein gegenüber MP3
verbesserter Audiocodec ist. Das macht sich be-
sonders bei kleinen Bitraten bemerkbar, was frü-
her vielleicht wichtig war, heute jedoch zusehends
an Bedeutung verliert. Viele Apple-Benutzer legen
ihre Musik in diesem Format ab, da auch der iPod
in der Lage ist, es abzuspielen. Auch wenn ta t-
sächlich einige Detailverbesserungen gegenüber
MP3 zu verzeichnen sind, ist es doch heute für
den ernsthaften Anwender ein eher uninteres-
santes Format.
as waren für den Anfang einige
wichtige Begriffe, die man braucht,
um „mitreden“ zu können. W ir sind uns
schon bewusst, dass es noch viel mehr
gibt, das aufklärungsbedürftig ist. Keine
Angst, wir lassen Sie damit nicht allein.
In jeder Ausgabe der EINSNULL werden
wir Themen so aufbereiten, dass Sie
am Ende etwas dazugelernt haben. W ir
sind natürlich offen für alles und freuen
uns auf Leserzuschriften. W ir tun je-
denfalls alles, um sowohl weiterführen-
des Wissen zu vermitteln als auch Ein-
steiger „an die Hand zu nehmen“. Denn
eins ist klar: Die Zukunft der Musik ist
digital und gehört den Dateien, Mas-
senspeichern
und
Streaming-Clients.
Und selbst in der gegenwärtigen Lage
ist die Entwicklung schon so weit, dass
man um ein klein wenig Weiterbildung
nicht herumkommt. Dabei werden wir
Sie unterstützen, versprochen.
Ein guter Lautsprecher bewahrt
die natürliche Reinheit des Klanges,
die akustische Schönheit
in all seinen Facetten.
Er fügt dem Original nichts hinzu
und lässt nichts weg.
Er transportiert die Emotion
des Künstlers naturgetreu.
Dies ist eine Herausforderung
an erstklassige Lautsprecher.
Die Modelle der neuen Linie 187
erfüllen sie.
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